Selbstmotivation / intrinsische Motivation und der Wille, sich lebenslang zu entwickeln und zu lernen sind von ständig wachsender Bedeutung. Dabei hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Menschen von sich aus motiviert sind. Bedauerlicherweise sind es oft Führungskräfte und Arbeitsbedingungen die demotivierend wirken. Die PSI Theorie und PSI Analysen geben Hinweise darauf, in welchem Arbeitsumfeld Menschen motiviert arbeiten können.
Die aus der PSI-Theorie entstandene PSI-Analyse unterscheidet im Ergebnis zunächst zwischen bewussten und unbewussten Motiven. Die Parallelität oder auch die Unterschiedlichkeit dieser Motive lassen wichtige Aussagen zu über Stressauslöser und günstige Arbeitsbedingungen.
Weiter gibt sie wichtige Hinweise zu persönlichen Selbststeuerungskompetenzen und deren Entwicklungsmöglichkeiten.
Die PSI-Theorie ist eine Persönlichkeitstheorie, die von Prof. Dr. Julius Kuhl und seinen Mitarbeitern an der Universität Osnabrück in jahrzehntelanger Forschungsarbeit entwickelt wurde. Die neuesten Erkenntnisse der Persönlichkeitsforschung und Neuropsychologie wurden in die Forschungen einbezogen. Selbstmotivation und motivierende Arbeitsbedingungen spielen in der Osnabrücker Forschung dabei eine wichtige Rolle. (www.impart.de)
Die Besonderheit der PSI-Theorie ist, dass die Persönlichkeit unter einem ganzheitlichen Blickwinkel betrachtet wird, anders als traditionelle Persönlichkeitstheorien es tun. Es geht um die Frage, wie die verschiedenen Ebenen einer Persönlichkeit miteinander agieren. Die zweite Komponente, die unsere Persönlichkeit mitbestimmt, ist die Funktionsdynamik der elementaren Systeme, die ihrerseits auch von äußeren Faktoren beeinflusst werden. Die Frage nach den Inhalten des Denkens und Fühlens ist also nur ein Teilaspekt bei der Frage nach der Funktionsweise der menschlichen Psyche.
Die PSI-Theorie beantwortet zwei fundamentale Fragen:
- Wie funktioniert Handlungskompetenz bzw. Selbstmotivation?
- Wie gelingt Persönlichkeitsreifung bzw. Selbstwachstum?
Von der Beantwortung dieser Fragen hängt der biographische Verlauf einer Persönlichkeit wesentlich ab.
Es macht einen großen Unterschied, ob jemand sich selbst gut motivieren kann oder Schwierigkeiten damit hat. Ebenso entscheidend ist, ob es jemandem gelingt, im Laufe seines Lebens immer wieder Reifungsprozesse zu durchlaufen, die es ihm ermöglichen, sich an neue Lebenssituationen und Lebensaufgaben anzupassen.

© Dr. Peter Seiler
Im Bereich der elementaren Systeme werden unterschieden:
Ich-System: Denken (Intentionsgedächtnis) – Wahrnehmen (Objekterkennungssystem)
Selbst-System: Fühlen (Extensionsgedächtnis) – Handeln (Intuitive Verhaltenssteuerung)
Jedes System wird durch verschiedene Gefühle (Affekte) angeregt oder ausgeblendet.
Persönliche Intelligenz bedeutet in der PSI-Theorie, verschiedene Gefühle herstellen bzw. aushalten zu können, damit das jeweils benötigte System agieren kann:
- Wenn ich ein schwieriges Ziel umsetzen will, muss ich erst nachdenken und planen. Ich darf nicht ins Handeln kommen, weil ich ja erst später in die Umsetzung gehen kann.
- Für die Umsetzung eines Vorhabens brauche ich Handlungsenergie, positiven Affekt bzw. ein positives Gefühl. Ich muss mich selbst motivieren indem ich positiven Affekt herstelle.
- Wenn ich aus einer Erfahrung lernen will, oder eine Angst oder einen Schmerz bewältigen will, muss ich erst einmal eine Angst oder einen Schmerz (negatives Gefühl) wahrnehmen können und eine Weile aushalten, mich darauf einlassen.
- Wenn ich aus einer negativen Erfahrung lernen will, brauche ich den Zugang zu meinem Erfahrungsgedächtnis. Dazu muss es mir gelingen, mich zu beruhigen und gelassener zu werden.
Die verschiedenen psychischen Systeme flexibel einzusetzen und damit Selbstmotivation und Selbstwachstum zu ermöglichen, kann geübt und gelernt werden!